18. August 2020: SPD-Regionsfraktion unterwegs: Besuch beim Übergangswohnen der AWO
Nach der Besichtigung einer Wohnung und der Büroräume folgte ein informativer Austausch über die Angebote für die Frauen und die bisherigen Erfahrungen mit dem Projekt.
Auch wenn die Frauen keinen anonymen Schutzplatz mehr benötigen, gibt es dennoch vielfältige Unterstützungsbedarfe, wie z.B. bei der Eröffnung eines eigenen Bankkontos, bei Behördengängen oder bei der Regelung von Schriftverkehr. Hierbei bieten die Mitarbeiterinnen Hilfe an und bestärken gleichzeitig die Frauen darin, alleine handlungsfähig zu werden.
Die Leiterin des Fachbereichs Frauen, Ute Vesper, zog nach nun eineinhalb Jahren eine positive Bilanz: „Das Übergangswohnen hat sich bewährt. Es ist ein wichtiger Baustein im Gesamtkonzept der Region Hannover zum Schutz von Frauen. Die Region hat damals schnell auf die Nöte der Frauen reagiert und das Konzept Übergangswohnen umgesetzt.“
Problematisch ist nach wie vor die Suche nach regulären Wohnungen für die Frauen. Zum ohnehin knappen bezahlbaren Wohnraum kommt nun noch die coronabedingte Verzögerungen bei Bau und Sanierung von Wohnungen hinzu. Auch die Kinderbetreuung stellt aufgrund zu geringer Kita-Plätze eine Herausforderung dar.
So verwunderte es nicht, dass bei der Frage der Besucher nach Wünschen an die Politik genau diese Themen im Mittelpunkt standen: Bezahlbarer Wohnraum und mehr Kita-Plätze.
Außerdem wünsche man sich ein weiteres Frauenhaus in der Region Hannover. „Am besten eins nach dem Vorbild des holländischen ‚Oranje Huis‘: Ein Frauenhaus, dessen Standort bekannt ist, das bestehende soziale Kontakte ermöglicht, und Schutz durch die Öffentlichkeit in Verbindung mit sicherheitstechnischer Ausstattung gewährleistet“, so Ute Vesper abschließend.