12.12.2014 - Änderungsantrag - Nr. 2155 (III) ÄAn - Fraktionen SPD/GRÜNE - Klinikum Region Hannover GmbH; Medizinstrategie KRH 2020
Klinikum Region Hannover GmbH; Medizinstrategie KRH 2020
Änderungsantrag der Fraktionen SPD/GRÜNE vom 12. Dezember 2014 zur 2048 (III) BDs
Beschlussvorschlag:
Die Regionsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen begrüßen die Erstellung der Medizinstrategie 2020 durch die Geschäftsführung der Klinikum Region Hannover GmbH. Sie unterstützen den Grundgedanken der Medizinstrategie, die Struktur des Versorgungsangebotes in der gesamten Region so zu ordnen, dass das Klinikum bei hohem Versorgungsstandard und Ausbau der Qualität, auch im Umland der Region Hannover, dauerhaft in öffentlicher Trägerschaft verbleiben kann. Vor dem Hintergrund der sich ändernden ärztlichen Versorgung auf dem Land durch fehlenden Nachwuchs für Hausarztpraxen fordern die Fraktionen auf der Grundlage des Versorgungsauftrages als kommunaler Träger zusätzliche Maßnahmen, die im Folgenden beschrieben werden. Im Sinne der Weiterentwicklung des Konzepts muss der begonnene Dialog mit den Menschen in der Region Hannover fortgeführt werden.
1. Gemeinsames Versorgungskonzept der Standorte Großburgwedel und Lehrte
Zu Ziffer 7 der Vorlage 2048 wird der Beschlusstext um folgenden Satz ergänzt:
Im Rahmen des Konzeptentwurfs für einen förderfähigen Neubau im Osten von Hannover wird ebenfalls geprüft, inwieweit die Häuser Großburgwedel und Lehrte an ihrem jeweiligen Standort für den Fall der Nichtumsetzung der Neubauvariante so weiterentwickelt werden können, dass sie unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit, Förderfähigkeit und Versorgungsqualität zukunftsfähig sind. Die Kosten für beide Varianten sind zeitgleich zu ermitteln und gegenüber zu stellen.
2. Weiterentwicklung des Standortes Springe
Zu Ziffer 8 der Vorlage 2048: Im Beschlusstext sind folgende Inhalte aufzunehmen:
Vor einer Zusammenführung der stationären Versorgungsangebote in der Grund- und Regelversorgung von Springe und Gehrden am Standort Gehrden wird ein dauerhaftes und zukunftsfähiges Konzept für eine 24 Std.-Notfallversorgung in Springe erarbeitet und umgesetzt.
Außerdem ist zu prüfen:
- die Nutzung als Spezialklinik z. B für langzeitbeatmete Patientinnen oder für geriatrische Rehabilitation,
- weitere Nutzungsmöglichkeiten des Gebäudes, gegebenenfalls in Kooperation mit anderen Trägern oder niedergelassenen Ärzten (z.B. Belegbetten).
- inwieweit die Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs zwischen Springe und Gehrden der neuen Angebotsstruktur des Klinikums angepasst werden müssen.
Der Standortzusammenführung wird ein lokaler Dialogprozess vorangeschaltet. Erst nach Abschluss dieses Dialogprozesses erfolgt die Verlagerung des stationären Angebotes des Standortes Springe. Mit dem lokalen Dialogprozess wird das Ziel verfolgt, einen möglichst breiten getragenen Konsens über die zukünftige Nutzung des Standortes Springe herzustellen. Es empfiehlt sich darüber hinaus, eine lokal und fachlich anerkannte Persönlichkeit zu benennen, die als Ombudsperson diesen auf Konsens ausgerichteten Prozess begleitet. Ziel des gesamten Verfahrens muss die Entwicklung einer Konzeption für Springe sein, die einerseits ihren Beitrag für die Zukunftsfähigkeit des gesamten Klinikums der Region Hannover leistet und gleichzeitig eine gute Gesundheitsversorgung am Standort Springe auch künftig garantiert.
3. Hebammenschule
Zu Ziffer 5a der Vorlage 2048: Der letzte Satz der Vorlage 2048 wird ersetzt durch folgenden Text:
Es wird sichergestellt, dass die Hebammenschule unter Beteiligung des KRH weiter geführt wird.
Dabei ist zu prüfen, ob die Ausbildung der Hebammen durch einen akademischen Bildungsabschluss erweitert werden kann. Für Hebammen, die durch Umstrukturierungen betroffen sind, sind individuell neue Beschäftigungsperspektiven zu erarbeiten. Es ist auch zu prüfen, ob Hebammen auf Geburtenstationen oder in den Stationsleitungen der gynäkologischen Abteilungen eingesetzt werden können. Gemeinsam mit dem Land ist für die Region Hannover ein Konzept auch für ambulante Geburten zu entwickeln.
4. Schlussbemerkung
Ein jährlicher Bericht über die Umsetzung der Medizinstrategie wird der Regionsversammlung zur Kenntnis gegeben.