In der Sitzung am 22. Februar 2022 hat die Regionsversammlung Hannover auf Antrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen die Resolution zum „Erhalt der Professur für Inklusive Schulentwicklung an der Leibniz Universität Hannover“ verabschiedet.

Dazu erklärt der Sprecher für Schule, Kultur und Sport der SPD-Regionsfraktion Thilo Scholz: „Ich freue mich über das klare Signal der Unterstützung für die Professur für Inklusive Schulentwicklung, welches heute die Regionsversammlung gesendet hat. Das Präsidium der Leibniz Universität Hannover sollte sehr nachdenklich werden, wenn sich nach diversen Organisationen und Fachleuten auch die Landeshauptstadt Hannover und die Region Hannover für den Erhalt dieser so wichtigen Professur ausgesprochen haben.“

Eine Resolution wurde notwendig, da Ende 2020 dem Institut für Sonderpädagogik an der Leibniz Universität Hannover (LUH) mitgeteilt wurde, dass die Professur nach dem Eintritt in den Ruhestand des Professurinhabers gestrichen werden solle. Diese Entscheidung des Präsidiums und des Senats der LUH ist um so bemerkenswerter, als dass sich die Uni in ihrer Entwicklungsplanung für die kommenden Jahre eine Stärkung des Bereichs Inklusive Bildung und Schulentwicklung als „zunehmend eigenständiges Forschungsprofil“ im Zuge des „Ausbaus der Sonderpädagogik“ vorgenommen hat.

Die Proteste ließen nicht lange auf sich warten: In einer Allianz für Inklusive Bildung fanden sich vergangenen Mai die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Niedersachsen (GEW), der Verband Sonderpädagogik (VdS), der Grundschulverband Niedersachsen, der Schulleitungsverband Niedersachsen, der Verband Bildung und Erziehung Niedersachsen (VBE) und der Landeselternrat Niedersachsen zusammen, um gegen die Streichung dieses bundesweit renommierten Lehrstuhls vorzugehen. Denn, so ergänzt Thilo Scholz: „Erfolgreiche schulische Inklusion braucht neben gut ausgebildeten Lehrkräften auch eine Beratung der Schulen. Dies leistet die Professur für Inklusive Schulentwicklung auf vorbildliche Art und Weise. Deshalb wäre eine Streichung nicht nur für Stadt und Region Hannover ein großer Verlust, sondern auch landes- und bundesweit ein Schlag gegen die Inklusion. Schulen benötigen dringend diese wissenschaftliche Begleitung, die zugleich viel Praxiserfahrung mitbringt. Dieses über viele Jahre erworbene Wissen und das aufwändig geknüpfte Netzwerk droht verloren zu gehen durch diese nicht nachvollziehbare Entscheidung der Leitung der LUH. Ich fordere deshalb alle Beteiligten auf, sich an einen Tisch zu setzen und nach einer Lösung zu suchen.“